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Artikel: Kakaobutter – Ursprung, Herstellung, Anwendung und Nutzen

kakaobutter auf einem rustikalen Brett mit Kakaopulver in Holzlöffeln daneben. Im Hintergrund sind Kakaobohnen zu sehen, sowie zwei Tiegel mit pflegender Kakaobutter.
Inhaltsstoffe

Kakaobutter – Ursprung, Herstellung, Anwendung und Nutzen

Kakaobutter ist weit mehr als nur ein Nebenprodukt der Schokoladenherstellung. Sie hat sich aufgrund ihrer außergewöhnlichen Eigenschaften zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Kosmetik- und Ernährungswelt entwickelt. Doch was genau steckt hinter der begehrten Pflanzenbutter? Woher stammt sie, wie wird sie hergestellt, und warum hat sie eine so herausragende Bedeutung in der Hautpflege? In diesem umfassenden Artikel werden wir die Herkunft, Herstellung, Verwendung und Wirkung von Kakaobutter detailliert erläutern.

Die Herkunft von Kakaobutter: Ein Schatz aus den Tropen

Kakaobutter wird aus den Samen des Kakaobaums (Theobroma cacao) gewonnen, der in den tropischen Regionen Süd- und Mittelamerikas heimisch ist. Schon die antiken Völker Mittel- und Südamerikas, wie die Maya und Azteken, schätzten den Kakaobaum als heiliges Geschenk der Götter. Die Azteken verwendeten Kakaobohnen als Zahlungsmittel und bereiteten aus dem Kakaopulver ein bitteres Getränk zu, das sie mit Gewürzen verfeinerten. Die Bedeutung des Kakao war so hoch, dass er als Symbol für Wohlstand und Luxus galt.

Im 16. Jahrhundert brachten die spanischen Eroberer den Kakao nach Europa, wo er sich schnell zu einem beliebten Genussmittel entwickelte. Es dauerte jedoch bis ins 19. Jahrhundert, als die industrielle Verarbeitung des Kakao durch die Entwicklung von Kakaopresse und Kakaobuttergewinnung wirklich an Bedeutung gewann. Die Entdeckung der Kakaobutter revolutionierte die Schokoladenherstellung, da sie nicht nur die Konsistenz der Schokolade verbesserte, sondern auch eine breite Palette an weiteren Anwendungen ermöglichte – von der Hautpflege bis hin zur Herstellung von Kosmetika.

Wie wird Kakaobutter hergestellt?

Die Herstellung von Kakaobutter ist ein detaillierter und technischer Prozess, der tief in der traditionellen Handwerkskunst der Schokoladenproduktion verwurzelt ist. Der Prozess umfasst mehrere Schritte:

  1. Ernte und Fermentation

Der erste Schritt bei der Herstellung von Kakaobutter ist die Ernte der Kakaofrüchte, die wie große, ovale Früchte aussehen und etwa 20 bis 50 Kakaobohnen enthalten. Die Bohnen werden dann aus den Schoten entfernt und einer Fermentation unterzogen. Diese dauert in der Regel 5 bis 7 Tage und ist entscheidend für die Entwicklung des Aromas der Bohnen. Während dieses Prozesses werden die Bohnen durch Mikroorganismen fermentiert, was den bitteren Geschmack der Kakaobohnen reduziert und gleichzeitig die Aromen intensiviert, die später in der Kakaobutter zu finden sind.

  1. Trocknung und Röstung

Nach der Fermentation werden die Kakaobohnen getrocknet, um ihre Feuchtigkeit zu reduzieren. Dies ist entscheidend, damit die Bohnen später nicht verderben. Anschließend erfolgt die Röstung, bei der die Bohnen bei hoher Temperatur in speziellen Röstmaschinen erhitzt werden. Dieser Schritt trägt dazu bei, den Geschmack der Kakaobutter weiter zu entwickeln und die Bitterstoffe zu neutralisieren.

  1. Mahlung und Pressung

Nach der Röstung werden die Kakaobohnen gemahlen, um die sogenannte Kakaomasse zu erzeugen, die sowohl Kakaobutter als auch Kakaofeststoffe (Kakaopulver) enthält. Durch die Pressung der Kakaomasse mit einer Kakaopresse wird die Kakaobutter extrahiert. Dieser Schritt trennt die Kakaobutter von den festen Kakaopartikeln, die nach der Pressung zu Kakaopulver verarbeitet werden.

  1. Filtration und Kühlung

Die extrahierte Kakaobutter wird gefiltert, um Verunreinigungen zu entfernen, und anschließend in Form von Blöcken oder Tropfen abgefüllt. Sie bleibt bei Raumtemperatur fest, schmilzt jedoch bei etwa 34°C. Dies macht sie ideal für den Einsatz in Kosmetika und der Lebensmittelindustrie.

Die Wirkung von Kakaobutter: Warum ist sie so pflegend?

Die zahlreichen Vorteile von Kakaobutter für Haut und Körper beruhen auf ihrer einzigartigen chemischen Zusammensetzung. Kakaobutter enthält eine hohe Konzentration an gesättigten Fettsäuren, insbesondere Stearinsäure, Palmitinsäure und Ölsäure, die tief in die Haut eindringen und sie nachhaltig pflegen. Diese Fettsäuren tragen dazu bei, dass die Haut Feuchtigkeit speichert und ihre Barrierefunktion gestärkt wird. Besonders für trockene, empfindliche oder gereizte Haut ist Kakaobutter ein wahres Wundermittel.

Kakaobutter enthält zudem Antioxidantien wie Vitamin E und Polyphenole, die vor schädlichen Umwelteinflüssen schützen und die Hautalterung verlangsamen. Diese Antioxidantien neutralisieren freie Radikale, die durch UV-Strahlung und Umweltverschmutzung entstehen und die Hautzellen schädigen können.

Hautpflege mit Kakaobutter

Kakaobutter hat sich als äußerst wirksam bei der Pflege von besonders trockener Haut und rissigen Stellen wie Ellbogen, Füßen und Knien erwiesen. Ihre feuchtigkeitsspendende Wirkung macht sie auch zu einem wertvollen Helfer bei Dehnungsstreifen und Narben. Gerade während der Schwangerschaft wird Kakaobutter immer wieder dafür empfohlen, die Haut geschmeidig zu halten und das Entstehen von Dehnungsstreifen zu verringern. Trotz nicht eindeutiger klinischen Evidenz, die wir weiter unten noch einmal genauer betrachten werden.

Auch in vielen hochwertigeren Waschstücken ist Kakaobutter genau wegen diesen pflegenden Eigenschaften enthalten. Sie spenden reichhaltige Feuchtigkeit bereits da, wo andere Produkte die Haut austrocknen können. Auch in den meisten unserer Solids steckt Kakaobutter. Beispielsweise in unserem Skincare Solid: 

Neben der Hautpflege findet Kakaobutter auch Verwendung in Lippenbalsamen und Handcremes, da sie den Lippen und Händen eine reichhaltige Pflege und den nötigen Schutz bietet.

Kakaobutter in der Ernährung: Ein vielseitiges Fett

Neben der kosmetischen Verwendung hat Kakaobutter auch kulinarische Anwendungen, insbesondere in der Schokoladenherstellung. Sie verleiht der Schokolade ihre cremige Konsistenz und den zarten Schmelz, den wir so an Schokolade schätzen. Doch nicht nur in Schokolade findet Kakaobutter Verwendung – auch in der veganen und gesunden Küche wird sie zunehmend eingesetzt. Kakaobutter ist besonders hitzebeständig und eignet sich hervorragend zum Braten oder Backen.

Nährwerte von Kakaobutter

Kakaobutter ist, wie alle Fette, hochkalorisch. Es besteht hauptsächlich aus gesättigten Fettsäuren. Die wichtigsten Nährwerte auf einen Blick:

  • Kalorien: 900 kcal pro 100 g
  • Fett: 99 g pro 100 g (davon gesättigte Fettsäuren 60-65 g)
  • Cholesterinfrei
  • Kein Zucker oder Kohlenhydrate

Aufgrund des hohen Fettgehalts sollte Kakaobutter in Maßen genossen werden, um eine übermäßige Kalorienaufnahme zu vermeiden.

Nachhaltigkeit und fairer Handel: Warum Kakaobutter ethisch produziert werden sollte

Ein entscheidender Aspekt beim Kauf von Kakaobutter ist die Frage der Nachhaltigkeit. Der Kakaoanbau ist in vielen Regionen von Problemen wie Kinderarbeit, schlechten Arbeitsbedingungen und Regenwaldzerstörung betroffen. Daher ist es wichtig, beim Kauf von Kakaobutter auf Zertifizierungen wie Fairtrade oder Bio zu achten. Diese Siegel stellen sicher, dass die Kakaobutter unter fairen und umweltfreundlichen Bedingungen produziert wurde.

Die wachsende Nachfrage nach nachhaltigem Kakao hat dazu geführt, dass immer mehr Unternehmen in ethische Beschaffungspraktiken investieren, was positive Auswirkungen auf die Kakaobauern und die Umwelt hat.

Wissenschaftliche Studien zur Wirkung von Kakaobutter

Die positive Wirkung von Kakaobutter auf Haut und Gesundheit ist nicht nur traditionell überliefert, sondern wird zunehmend auch durch wissenschaftliche Studien gestützt. So konnte etwa eine Untersuchung der Universität Reading zeigen, dass Kakaopolymere antioxidative Eigenschaften besitzen, die freie Radikale neutralisieren und dadurch zellschützende Effekte entfalten1.

Auch in der Dermatologie findet Kakaobutter Beachtung. Eine klinische Übersichtsarbeit im American Journal of Clinical Dermatology betont die feuchtigkeitsspendenden und hautbarrierestärkenden Eigenschaften pflanzlicher Lipide, insbesondere der in Kakaobutter enthaltenen Stearin- und Palmitinsäure2. Die schützende Fettschicht, die Kakaobutter auf der Haut bildet, reduziert den transepidermalen Wasserverlust – ein entscheidender Faktor bei trockener oder entzündeter Haut.

Ein weiteres Anwendungsfeld ist die Schwangerschaftspflege. Eine randomisierte kontrollierte Studie untersuchte die Wirksamkeit von Kakaobutter gegen Striae gravidarum (Schwangerschaftsstreifen) – mit durchwachsenen Ergebnissen. Während viele Teilnehmerinnen über subjektive Verbesserung berichteten, ließ sich kein signifikanter medizinischer Effekt nachweisen3. Dennoch wird Kakaobutter in der Praxis aufgrund ihrer guten Verträglichkeit und angenehmen Textur häufig empfohlen.

Schließlich spielt Kakaobutter auch in pharmazeutischen Formulierungen eine Rolle. Dank ihres niedrigen Schmelzpunktes und der hohen Bioverträglichkeit dient sie als Trägersubstanz für Zäpfchen und dermatologische Cremes4.

Fazit: Kakaobutter – Ein wahres Multitalent

Kakaobutter ist ein wahres Multitalent, das sowohl in der Kosmetikindustrie als auch in der Ernährung und Kosmetik eine wichtige Rolle spielt. Ihre vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten, von der Hautpflege über die Schokoladenherstellung bis hin zu gesundheitsfördernden Aspekten, machen sie zu einem unverzichtbaren Naturprodukt. Beim Kauf von Kakaobutter sollte man auf die Herkunft und Nachhaltigkeit achten, um nicht nur ein qualitativ hochwertiges, sondern auch ethisch vertretbares Produkt zu erhalten.


Quellen

  1. Andújar, I., Recio, M.C., Giner, R.M., & Ríos, J.L. (2012). Cocoa polyphenols and their potential benefits for human health. Oxidative Medicine and Cellular Longevity, 2012.

  2. Elias, P.M. (2005). Stratum corneum defensive functions: an integrated view. J Invest Dermatol, 125(2), 183–200.

  3. Buchanan, K., Fletcher, H.M., Reid, M., & Williams, M. (2010). Does cocoa butter prevent stretch marks? BJOG: An International Journal of Obstetrics & Gynaecology, 117(3), 422–425. 

  4. Rowe, R.C., Sheskey, P.J., & Quinn, M.E. (2009). Handbook of Pharmaceutical Excipients (6th ed.). Pharmaceutical Press.